Kein Kind zurücklassen

Die Adolf-Reichwein-Schule beteiligt sich bereits seit längerem an dem Projekt "Kein Kind zurücklassen". Dabei handelt es sich um ein richtungsweisendes Modellvorhaben der Landesregierung zusammen mit der Bertelsmannstiftung "Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor“. Durch Präventionsketten in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kinder- und Jugendhilfe und Soziales sollen Kinder und ihre Familien unterstützt werden.
Kriterien der ARS zum Projekt:

  • Gesicherte Rahmenbedingungen
  • Verbindliche Arbeitspläne und Leistungskonzepte im Schulcurriculum
  • Verbindliche Ziele und Absprachen im Rahmen der Erziehungsarbeit

Antolin

In  den Stundenplänen aller Schülerinnen und  Schüler der 1. bis 4. Klasse ist eine Stunde Antolin pro Woche fest integriert. In dieser Unterrichtsstunde suchen sich die Kinder Bücher entsprechend ihrer Interessen und ihres Alters aus einem sehr vielfältigen Angebot an Kinderliteratur aus. Diese Bücher werden in der Schule und zu Hause gelesen. Im Rahmen der Antolin-Leseförderung kann jedes Kind im Anschluss an das Lesen des Buches online am PC Fragen zum Verständnis des Inhaltes beantworten und dabei Lese-Punkte in seinen Account sammeln.
An unserer Schule steht dafür eine sehr gut ausgestattete und antolinfähige Schulbücherei zur Verfügung. Jeden Tag können die Schüler und Schülerinnen bei uns in den Pausenzeiten Bücher ausleihen, dabei werden sie von der zuständigen Fachkraft beraten.

Lesemütter/ Lesetutoren/ ehrenamtliche Lesepatinnen

Besonders in der Schuleingangsphase unterstützen unsere engagierten Lesemütter und zwei weitere ehrenamtlichen Lesepatinnen die Kinder tatkräftig bei der großen Aufgabe des Lesenlernens. Die Kinder erhalten neben dem Lesen in der Schule oder zu Hause die Möglichkeit, ihre Lesefähigkeiten vor allem beim lauten und betonten Vorlesen zusammen mit den Lesemüttern kontinuierlich zu verbessern. Zusätzlich arbeiten geeignete Kinder aus den dritten und vierten Schuljahren als Lesetutoren.

Übergang Kindergarten

Zum Zeitpunkt der Anmeldung in der Schule (Oktober/ November) führen wir mit den Schulneulingen ein Screening (Einzelverfahren: Lehrkraft / Schulneuling) durch, um Stärken und Schwächen der Kinder gut einschätzen zu können und Förderung frühzeitig in Kooperation mit den Eltern und den Tagestätten zu verabreden. Ebenso zeigen die Kinder ihre Fähigkeiten im Februar im Schulspiel (Gruppenverfahren: Lehrkraft / ca. 6 Kinder).

  • Feedbackgespräche mit Eltern der Schulneulinge in den Ki-Ta´s
  • Lehrerinnen, die die ersten Klassen übernehmen werden, hospitieren in den Kindertagesstätten vor den Sommerferien
  • Erzieherinnen hospitieren zum Schulanfang  ihrer „Ehemaligen“ im September in der Schule
  • Wir wollen ein gemeinsames Verständnis der Institutionen untereinander in Bezug auf die Arbeitsweisen mit den Kindern erreichen und frühzeitig Präventionsketten aufbauen.

Offener Unterricht

An unserer Schule wird großer Wert darauf gelegt, dass die Kinder zu eigentätigem, problemlösenden Denken und Arbeiten hingeleitet werden. Das Konzept des Offenen Unterrichts zielt somit auf die Persönlichkeitsentwicklung jedes Kindes ab. Dank des aktiven, forschenden und selbstbestimmten Zugangs zu den verschiedensten Unterrichtsinhalten wird bereits ab der ersten Klasse die Basis für eine kreative und selbstständige Arbeits- und Lebensweise gefestigt. Gleichzeitig ist der Offene Unterricht eine gute Grundlage für kooperatives Lernen und die Arbeit in Teams.
Beispiele sind:

  • Werkstattarbeit z.B. Weltreligionen (Frühjahr 2014)
  • Lernen an Stationen z.B. Leben im Mittelalter - Besuch der Burg Linn in Krefeld (Mai 2014)
  • Projekte und Projektwochen z.B. Rund um den Schulgarten (Herbst 2013)
  • Referate (interessenbezogen, Internetrecherche)
  • Präsentationen (Lernplakate, Medieneinsatz, eigene Produkte)

Arbeitsgemeinschaften (AG´s)

Außerhalb der regulären Unterrichtszeiten bietet unsere Schule den Kindern  vielfältige AG´s an, die von Kindern gerne genutzt werden. Unsere Schule kooperiert dabei mit vielen außerschulischen Partnern, um den unterschiedlichen Interessen der Kinder bestmöglich gerecht zu werden.
Zurzeit gibt es folgende AG´s:

Lernen mit allen Sinnen

Wir wollen keine Schule sein, die sich nur mit Papier beschäftigt! Unsere Kinder werden beim Lernen mit all ihren Sinnen gefordert. Der Schulgarten ist dafür ein gutes Beispiel: Die Kinder säen, schauen  Pflanzen beim Wachstum zu, pflegen Beete, ernten, verarbeiten die Ernte in Kochrezepten in unserer Schulküche  und essen gemeinsam alles wieder auf. Schüler und Schülerinnen verkaufen überschüssige Erzeugnisse an die Schulgemeinde im Rahmen von Veranstaltungen. Die Kinder sehen, dass Früchte und Gemüse nicht weggeworfen, sondern an die Moerser Tafel als wertvolle Bestandteile der Ernährung weitergegeben werden. Äpfel der Streuobstwiese 2 t Ernte werden bei COPEO in Kapellen zu Saft verarbeitet und im Rahmen des Fördervereins verkauft. Der Erlös kommt den Schulkindern wiederum zugute bei Anschaffungen.

Regeln und Rituale

Das soziale Miteinander an der ARS ist durch klare Absprachen und Abläufe für Kinder, Eltern und Lehrer geregelt.

  • Schulordnung
  • Pausenordnung (Bolzplatz, Bücherei, Pausenspielzeuggarage, Toiletten)
  • Aktive Aufsichtsführung durch Lehrkräfte
  • Streitschlichter/-innen der 4. Schuljahre
  • Ausleihe des Pausenspielzeugs durch Viertklässler


In diesem Kreislauf, den die Kinder jährlich in ihrem Schulalltag miterleben, gewinnen sie viele Erkennt- nisse in Bezug auf die Natur, den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit; sie nehmen sich selbst  als wichti- gen Teil einer funktionierenden Gemeinschaft wahr.
Ferner gibt es:

  • Eindeutige Regeln beim Sport, Eislauf und Schwimmen
  • Erziehungskonzept starke Lehrer – starke Kinder basierend auf dem Konzept „Starke Eltern – starke Kinder
  • Kooperation mit außerschulischen Beratungsstellen und der Jugendhilfe (Präventives Krisenmanagement)
  • Unterstützung durch die Schulsozialarbeit im Pausenbereich (Stressprävention)

Streitschlichter

Geeignete Schüler und Schülerinnen der dritten Klassen werden seit 2012  im Rahmen der Schulsozialarbeit als Streitschlichter/innen ausgebildet und üben ihr Amt zunächst unter Beobachtung und später immer selbstständiger im Pausengeschehen auf dem Schulhof aus. Kinder erkennen sie gut an ihrer Neon-Streitschlichterweste und sie werden gern geholt, um Konflikte unter Kindern beizulegen. Für schwierigere Fälle stehen nach wie vor die Aufsichtslehrerinnen zur Verfügung.

Schülerparlament

Jede Woche findet in allen Klassen der Klassenrat statt, in denen aktuelle Probleme der Klassen besprochen und nach Möglichkeit gelöst werden. Alle 14 Tage kommen die Klassensprecher zum Schülerparlament zusammen unter der Leitung des Schulsozialarbeiters (ab 01.06.14 neue Schulsozialarbeiterin Frau Mündelein, vorher Herr Feist). Nach einer von den Kindern mitbestimmten Tagesordnung widmen sich die Kinder im Gespräch aktuellen, sie betreffenden Anlässen und machen Vorschläge für die Lehrerkonferenz oder Artikel der Schülerzeitung.

Förderplanung im Team

In den jeweiligen Jahrgangsstufen 1/2 und 3/4 treffen sich die Kolleginnen der ARS regelmäßig in Quartalen zu Förderkonferenzen. In diesen Förderkonferenzen werden Stärken und Schwächen bestimmter Schülerinnen und Schüler besprochen und eine Förderplanung überlegt. Die Klassenlehrerin schreibt gemeinsam mit einer Kollegin den Förderplan für das jeweilige Kind. Die Entwicklung des Kindes wird fortlaufend beobachtet, auf dem neuesten Stand eingeschätzt und die Förderplanung entsprechend den Bedürfnissen des Kindes angepasst (Zone der nächsten Entwicklung). Die Entwicklung der Kinder wird auf der folgenden Förderkonferenz erneut vorgestellt.
 

Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

Alle zwei Jahre beantragt die Schule Integrationsstunden für Kinder mit Migrationshintergrund und reicht ein Konzept zur Sprachförderung an der ARS beim Schulamt ein. Bisher wurden uns im Stundenplan 14 Stunden zusätzliche Sprachförderung bewilligt. Pro Klasse werden DaZ-Stunden eingerichtet, die überwiegend parallel zum Religionsunterricht oder als zusätzliche Deutschstunde erteilt werden. In diesen Stunden geht es darum, die Vermittlung von Wortschatz und Satzbau der deutschen Sprache unter dem Aspekt der Zweitsprache besonders in den Blick zu nehmen.

Übergang weiterführende Schule

Wie bereiten wir unsere Schulkinder auf die weiterführende Schule vor?
Es gibt regelmäßige Austauschgespräche mit den Kolleginnen und Kollegen der Sekundarstufe I im Rahmen der Erprobungsstufe. Wir kooperieren regelmäßig im Bereich der Naturwissenschaften mit dem Gymnasium Adolfinum und Filder-Benden. (Jahrgangstufe 3)
Unsere Fachkonferenz Englisch bemüht sich sehr um die Anschlussfähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler an die Kompetenzerwartungen in der Sekundarstufe I.

Differenzierung (Binnendifferenzierung)

Nicht alle Kinder lernen und verstehen zu jeder Zeit das Gleiche. Jedes Kind hat seine eigenen Lernausgangsvoraussetzungen und sein eigenes Lerntempo. Darauf stellen wir uns als Schule ein und holen die Kinder mit ihren Stärken und Schwächen dort ab, wo sie aktuell stehen. Als Lehrerinnen und Lehrer kennen wir die Zone der nächsten Entwicklung und vermitteln den Kindern die individuellen Schritte dahin. Das bedeutet: Wir bieten differenzierte Unterrichtsangebote und achten dabei auf die Interessen der Kinder. Wir präsentieren die Unterrichtsangebote auf verschiedenen Lernniveaus und stellen dabei unterschiedliche Anforderungen, sodass jedes Kind seinen eigenen Zugang finden und sein Lerntempo mitbestimmen kann. Mit Hilfe von Diagnostik und intensiver Schüler- und Elternberatung entwickeln sich die Kinder stetig und erzielen Lernfortschritte.

Diagnostik und Beratung

An unserer Schule arbeiten wir nach einem Diagnostik- und Beratungskalender. Für jede Jahrgangsstufe sind Diagnostikzeitpunkte festgelegt sowie verbindliche Beratungszeitpunkte mit den Eltern. Hier kooperieren wir auch intensiv mit außerschulischen Beratungsstellen (Präventives Krisenmanagement).
Siehe Schulprogramm:

  • FIPS I (Erhebung der Lernvoraussetzungen der Schulanfänger während der ersten Schulwochen)
  • FIPS II (Erhebung der Entwicklung der Schulanfänger in der letzten Woche des ersten Schuljahrs)
  • Motoriktest (Klasse 1)
  • Standardisierte Test zu den Bereichen Mathematik, Lesen und
  • Schreiben (Zu verschiedenen Messzeitpunkten in allen Jahrgangsstufen)
  • Siehe auch Förderplanung

Classroom Management

„Zahlreiche nationale und internationale Studien belegen, dass Schüler in Klassen mit gelingendem Classroom Management in ihrem Lernen wie auch in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung davon profitieren (Helmke 2009) und Lehrkräfte unter einem geringeren Maß an Unterrichts- und Verhaltensstörungen leiden. Zudem steht ihnen erheblich mehr Zeit für den eigentlichen Unterricht zur Verfügung. Kein anderes Merkmal ist so eindeutig und konsistent mit dem Leistungsniveau und dem Lernfortschritt von Schulklassen verknüpft wie die Klassenführung. Die Klassenführung erweist  sich zudem als eine der effektivsten Methoden zur Intervention bei externalisierenden Störungen von Schülerinnen und Schülern. Maßnahmen auf der Basis effektiven Classroom Managements stellen in 221 Studien  die wirksamste schulbasierte Intervention bei aggressivem Verhalten dar.“

Quelle: T. Hennemann und D. Hövel in GS aktuell 120 Nov. 2012

11 Prinzipien einer effektiven Klassenführung

  • Den Klassenraum vorbereiten und organisieren
  • Regeln und Verfahrensweisen planen und unterrichten
  • Konsequenzen vereinbaren und festlegen
  • Klassenklima und Beziehungen positiv gestalten
  • Kinder beobachten – Die Klasse im Blick
  • Unterricht optimal vorbereiten
  • Kinder übernehmen Verantwortung
  • Unterricht klar strukturieren
  • Kooperativ lernen
  • Störungen beenden
  • Für Probleme planen
  • Eltern aktiv einbeziehen

Hochbegabtenförderung

Laut Statistik gibt es in unserer Schülerschaft 12 % überdurchschnittlich begabte und 2 – 3 % hochbegabte Kinder IQ > 130.  Deren Potentiale rechtzeitig zu erkennen, zu fördern und zu fordern, deren schulische  Lernbiographie bruchlos zu gestalten und zu unterstützen sowie Eltern  hochbegabter Kinder in den Übergängen beratend zu begleiten, macht sich die ARS zu einer herausfordernden Aufgabe.