Musik, Kunst und Kultur

Die örtliche Nähe zur Moerser Musikschule, ein musikalisches und kreatives Kollegium, an Kunst und Musik interessierte Eltern im Stadtteil Vinn legen nahe, die kulturellen Themen auch in den Mittelpunkt der Schule zu rücken und zu einem Arbeitsschwerpunkt und Qualitätsmerkmal werden zu lassen.

Aktivitäten zu diesen Themen sprechen Kinder stark an und bieten ihnen Felder, in denen sie ihren Selbstausdruck finden und Kreativität leben können.
Das Anregungspotential aus den musischen Fächern ist erheblich und bereichernd für die Persönlichkeitsentwicklung. Nicht umsonst arbeiten viele Therapieansätze mit diesen Ausdrucksmöglichkeiten und gelten die »schönen Künste« als hohes Bildungsgut.

Mit der Moerser Musikschule (MMS) pflegen wir seit 2003 eine enge Kooperation. An unserer Schule gibt es eine Querflöten- und eine Gitarren-AG unter fachkundiger Leitung von Musikschullehrern nach dem regulären Schulvormittag. Die Eltern schätzen den vertrauten Lernort und die kurzen Wege, die den Kindern das selbstständige Aufsuchen des freiwilligen Unterrichts ermöglichen. Die Klänge im Schulhaus sind einladend für andere auch einmal zu »schnuppern«. Konzerte, die stattfinden, zeigen das fortschreitende Können der Kinder vom Musikschulanfänger bis zu den »Profis«.

Im jahrgangsübergreifenden Musikprojekt der Klassen 3/4 in diesem Schuljahr erhielten wir über mehrere Wochen Besuch von Musikern, die uns ihre Orchesterinstrumente live vorstellten. Die Faszination für die Schüler und Schülerinnen, dem nachzueifern, war hoch. Im Rahmen dieses jahrgangsübergreifenden Projekts werden Kinder intensiv im Chor, in einer Blockflötengruppe, im Tanz und im Werkhören klassischer Musik (aktuell: Peter und der Wolf) gefördert. Projektabschluss ist eine Theaterfahrt in das TiP - Oberhausen im Februar 2006 mit allen Klassen, dort erleben sie die Orchesterinstrumente des musikalischen Märchens für Kinder wieder an einem anderen Lernort mit der zusätzlichen Anregung durch die Theaterszenen.

Nicht nur, dass Kinder durch Musikausübung

  • in ihrem Selbstausdruck (Kreativität, Gefühle, Lebensfreude)
  • und ihrer Persönlichkeitsentwicklung (Teamfähigkeit, Disziplin, Struktur, Genauigkeit, Gedächtnis, Ausdauer, Frustrationstoleranz, Verknüpfung von Anstrengung und Erfolg) gefördert werden,
  • so ist auch wissenschaftlich belegt, dass Rhythmus und Melodie als bedeutsame Impulse für die Sprachentwicklung (z.B. die phonologische Bewusstheit) hoch einzuschätzen sind.

Diese Projekte münden in Präsentationen vor der Schulgemeinde, wecken so neues Interesse und Initiative an Musikausübung und würdigen bisher Erreichtes.
Der Chor und die Blockflötengruppe begleiten alle schulischen Feste, wie z.B. die Einschulungs- oder Abschlussfeier, leiten den St. Martinstag ein, stimmen uns in der Adventszeit auf Weihnachten ein und verabschieden uns in die Ferien mit ständig anwachsendem Liedgut.

Auch im Bereich der OGATA ist die Musikschule mit einem pädagogischen Angebot vertreten.

Immer mehr Kinder greifen diese vielfältigen Anreize und Kontakte auf und haben damit begonnen, gezielt ein Instrument zu erlernen.
Diese Talente fließen wiederum in den Unterricht, in Klassenfeiern ein und schaffen so bei Eltern und Mitschülern neue Motivation, es auch zu versuchen.
In Planung ist auch, es mit dem Modell einer »Streicherklasse« zu probieren.

Ebenso wird der Bereich Kunst gepflegt. 

Mit einer Künstlerin aus Duisburg, die wiederum im Kontakt mit einer Gruppe vielseitig Kunstschaffender steht, haben wir seit zwei Jahren eine feste Partnerschaft im AG-Bereich wie auch OGATA-Bereich geknüpft.

Wichtiger außerschulischer Lernort ist dabei das Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg, dessen Rahmenthemen und Aktionen im Kinderbereich wir aufmerksam verfolgen und die von AG-Kindern oder auch Schulklassen besucht werden.

Im Schulhaus sind die sehenswerten Bilder des freien Ausdrucks in Farbe unserer Schüler und Schülerinnen ausgestellt.

Zwei weitere Projekte künstlerischer Natur bieten die pädagogischen Angebote im Rahmen der Offenen Ganztagsschule, die bei den Kindern sehr nachgefragt werden.
Der dritte Kulturpunkt ist das Theater. Regelmäßig besuchen Klassen die Aufführungen des TiM-Theaters während der Penguin´s days (Stadt Moers), ebenso das Schlosstheater. Schauspieler des Schlosstheaters (z.B. Erpho Bell) arbeiten nach Verabredung an der Schule mit Kindern die Thematik des erlebten Theaterstücks in szenischen Spielsequenzen nach und beziehen die Körperarbeit mit ein.

Interessant sind auch die Bühnen in Duisburg, Oberhausen und Krefeld, die mittlerweile theaterpädagogische Angebote in ihren Programmen mitdenken.
Aufgeschlossen zeigen wir uns auch gegenüber Kleinkunstbühnen, die in unserer Aula Vorstellungen durchführen (Handpuppen, Marionettentheater, Zauberer etc.) und den Kindern anschließend Einblicke hinter die Kulissen und in ihr kreatives Handwerk gönnen, Phantasie und Eigentätigkeit beflügeln und so eine  Alternative zu den häufig belanglosen Bilderlebnissen vor dem TV bieten.

Diese Aktivitäten fließen wiederum in den Deutschunterricht mit ein und geben Anlass zu vielfältigen Schreibsituationen oder mündlicher Verarbeitung des gemeinsam Erlebten. Es entstehen neue Ideen für eigene Stegreifspiele, Rollenspiele, Theaterproduktionen der Klassen.

Immer wieder führen auch Klassen eigene bunte Programme, Theaterstücke oder Musicals innerhalb eines Schuljahres auf, sei es zur Einschulung, zu Schulfesten oder anlässlich von Weihnachtsfeiern. Der Applaus hat schon manches kindliche Selbstbewusstsein wachsen lassen und die eigene Außendarstellung langfristig optimiert.
An dieser Stelle schließt sich wieder der Kreis zu unserer Bücherei als Kulturmittelpunkt der Schule. Denn rund um das rege Leben mit dem Buch findet das Nachdenken über und Leben mit Literatur statt.