Erziehungskompetenz

Seit Januar 2004 bieten wir an unserer Schule das Konzept »Starke Eltern - starke Kinder« im Rahmen abendlicher Elternkurse in unserer Aula an. Die speziell geschulten Moderatorinnen der Elternkurse kommen vom Evangelischen Forum, unserem außerschulischen Partner. Die Klassenlehrerinnen weisen Eltern, deren Kinder im Schulalltag Symptome in Bezug auf Erziehungsauffälligkeit zeigen, auf die Möglichkeit zur Teilnahme am o.g. Elternkurs hin und beraten sie intensiv in diese Richtung.

Mittlerweile haben Eltern unserer Schule gute Erfahrungen mit diesem Konzept gemacht und fungieren mit »Mund-zu-Mund-Propaganda« in den Schulgremien als Multiplikatoren für dieses Konzept. Die positiven Ergebnisse zeigen die Kinder mit deutlich geringerer Symptomatik nach Teilnahme der Eltern am Kurs.
Die Inhalte der Kursabende (insgesamt 10 bis 12) sowie die Eckpunkte des Konzeptes der Finnin Paula Honkanen hat sich das Kollegium in einer ganztägigen Fortbildung »Starke Lehrer - starke Schüler« systematisch erarbeitet.


Indem alle Beteiligten eine gemeinsame Sprache und Werthaltung zum Thema Erziehung entwickeln,

  • wird die Beratungssituation zwischen Lehrerinnen und Eltern qualitativ angehoben und zielführend.
  • Gleichzeitig begibt sich das Kollegium in den Konsens der Einstellungsveränderungen und Werthaltungen gegenüber Kindern und Konfliktsituationen mit ihnen. Dies erleichtert die Verständigung auf gemeinsame Ziele innerhalb des Kollegiums.
    • Klassenordnung
    • Schulordnung
    • Beratungsgrundsätze in Bezug auf Eltern und Schüler / Schülerinnen
    • Gesprächsführung
    • Konfliktmanagement (niederlagenlose Konfliktlösung)
    • Erziehungsverträge
    • Unterrichtsprojekte
    • Rituale
    • Grenzsetzungen
    • Teamfähigkeit und Kooperation
  • Diese im Kollegium gemeinsam entwickelte Vorbildhaltung in Bezug auf die vorgenannten Punkte gibt den Schülerinnen und Schülern Struktur, Sicherheit und Geborgenheit an ihrem Lernort, ermöglicht inneres Wachsen und setzt positive Energien für die Persönlichkeitsentfaltung frei.

Abgerundet wird dieses Konzept auf Ebene der Kinder durch ein Streitschlichterprogramm, das im Jahr 2006 erarbeitet und ausdifferenziert werden soll.

Qualitätsebenen im Erziehungskonzept:
Eltern: Starke Eltern - starke Kinder
Lehrer: Starke Lehrer - starke Schüler
Kinder: Streitschlichterprogramm
Evaluation: Feedback zu den Bereichen Klassenklima, Schulklima 2006
s. auch Anlagen

In den Quartiersbesprechungen des Sozialraums Mitte der Stadt Moers bot die Schulleitung der Adolf-Reichwein-Schule den Leiterinnen der benachbarten

indertageseinrichtungen an, ab 2006 freie Kursplätze mit Eltern künftiger Schulneulinge zu besetzen, um betroffenen Kindern einen besseren Schulstart zu ermöglichen. Das Jugendamt unterstützt dabei pekuniär bedürftige Eltern aus dem Fonds »Lebenshilfe«. Durch dieses Projekt eröffnen sich weitere gemeinsame Lernchancen der kooperierenden Institutionen in Bezug auf Beratung und Zusammenarbeit mit den Eltern.

Auf der Ebene der Kinder ermöglicht dieses Projekt früh ansetzende und weittragende Förderung bei emotionalen und sozialen Entwicklungsstörungen.
Im Bereich der OGATA bestehen bereits Absprachen mit dem Maßnahmeträger Internationaler Bund, die Anzahl von Stunden einer sozialpädagogischen Fachkraft zu erhöhen, um besonders Kinder mit emotionalen und sozialen Entwicklungsstörungen bereits am Unterrichtsvormittag gezielter fördern zu können. (Verzahnung beider Bereiche)

Ebenfalls werden belastete Familien beraten, den Ganztag in Anspruch zu nehmen, da die Kinder von den strukturierten Abläufen der Offenen Ganztagsschule und dem pädagogischen Know-how profitieren.

Es ist deutlich ablesbar, dass der Unterrichtsvormittag sowie das Verhalten in der Pause durch Teilnahme vieler Kinder an der OGATA günstig beeinflusst worden ist.
Durch Teilnahme an der OGATA entfällt das häusliche Konfliktfeld »Hausaufgabenerledigung«.

Darüber hinaus helfen regelmäßige Rückmeldungen zum Hausaufgabenbereich durch die betreuende sozialpädagogische Kraft (Frau Kalb) den Klassenlehrerinnen, die allgemeine Lernleistung des einzelnen Kindes genauer einzuschätzen und mit individuellen Lerntechniken gezielter zu fördern.

Auch das hilft belasteten Kindern zu kontinuierlichem Lernerfolg und bestärkt ihre positive Persönlichkeitsentwicklung. Talente, Interessen und besondere Begabungen werden in den pädagogischen Angeboten von Projektleiterinnen wahrgenommen, an die Klassenlehrerinnen gegeben und erweitern so den Blick auf das einzelne Kind in seinem Facettenreichtum und seinem »Stärken-Schwächen-Profil«.

Bei länger anhaltenden sozialen und emotionalen Entwicklungsstörungen gibt es an unserer Schule ein gut ausgebautes Netzwerk von außerschulischen Beratungspartnern.

  • Jugendamt der Stadt Moers
  • Regionale Schulberatungsstelle Wesel
  • Erziehungsberatungsstelle des Kreises und der freien Träger
  • SPZ Duisburg und Krefeld
  • Kollegiale Fallberatung der Förderschulen
  • Ansässige Institute zur Förderung in den Bereichen LRS, Dyskalkulie, Logopädie, Ergotherapie, ADHS

Arbeitskreis Hochbegabung des Schulamtes Wesel
Intensiver Austausch mit den benachbarten Tageseinrichtungen in Bezug auf die Schulneulinge
s. auch Beratung, Diagnostik, Förderung / Qualitätsebene Punkt 4.
Anlagen: Material vom Kinderschutzbund zum Konzept »Starke Eltern - starke Kinder? und Hintergrundinformationen zur Fortbildung »Starke Lehrer - starke Schüler«.